

Kaum eine Trassenführung einer neu zu bauenden Bahn erregt so großes Interesse, wie die der „S5 Neue Ischlerbahn“. Die früherer SKGLB Salzkammergutlokalbahn wurde vor über 60 Jahren zerstört. Seit damals war die Wiedererrichtung ein durchgehendes Thema in der Verkehrsdiskussion. Nahezu alle Ideen zur Wiedererrichtung folgten genau der ursprünglichen Linienführung. In den Jahren 2008 und 2009 suchten die Vereine „S-Bahn Salzburg“, heute „Die Rote Elektrische“, und das mittlerweile aufgelöste „SKGLB-Konsortium“, eine Trasse, die sich an der Siedlungsentwicklung orientierte.
Kein Wohnhaus ist abzulösen, Trasse ist vorhanden
Da eine eingleisige Regionalstadtbahn-Strecke keine Hochleistungseisenbahntrassierung braucht, sondern mit ca. 6 Metern Platzbedarf auskommt, ist heute noch eine neue Trassenführung möglich. Probleme machen, in solchen Fällen, immer Ablösungsverfahren für Wohnhäuser, die im schlimmsten Fall, mit eisenbahnrechtlichen Enteignungsverfahren enden können. In der heutigen Zeit sind allerdings alle Betroffenen, vor allem die entsprechenden Eisenbahnverkehrsunternehmen EVU, am „Kunden Fahrgast“ interessiert und nicht an erbitterten Gegnern in der Bevölkerung. Allerdings ist, auf der gesamten Strecke, kein einziges Wohnhaus abzulösen.
Grobbeschreibung der Trasse
Die „S5 Neue Ischlerbahn“ zweigt von der bestehenden Haltestelle „Salzburg-Sam“ in einem engen Bogen Richtung Bundschuhstraße ab. Sie bindet den Stadtteil Langwied, beim Gewerbegebiet an. In einer S-Schleife folgt die Trasse Richtung Autobahn nahe dem Ort Hallwang, wobei zwei Hügel mittels Tunnel unterfahren werden, um die Steigung etwas abzuschwächen. Nach einer kurzen Mitbenützung der alten Ischlerbahntrasse wird Eugendorf entlang der Straße und der Durchquerung des Kreisverkehrs bei der Straße zur Kirche durchfahren. Bis Kraiwiesen-Kraimoos folgt die Strecke weitgehend der Straße und erreicht, von Enzersberg kommend, entlang der Autobahnabfahrt Thalgau-Oberdorf.

SKGLB neu Grafik: Martin Hauser
Thalgau selbst wird, in etwa, entlang der alten Trasse durchfahren, um nach „Teufelmühle“, beim Eichinger, nach der Steigung zur und unter der Autobahn, das Gewerbegebiet im Norden von Mondsee zu erreichen. Die Haltestelle Mondsee, neben der Sport-Hauptschule (SNMS), wird entlang der Straße erreicht. Ein kombinierter Bahnhof mit Normal-und Schmalspurgleisen wird zwischen SKGLB-Museum und dem derzeitigen Mondseer Busterminal erreicht. Von dort zurück folgt die Bahnstrecke der Straße bis Plomberg. Dort muss ein Tunnel, bzw. eine Lawinengalerie, errichtet werden, um dort der alten Trasse über die Scharflinger Höhe folgen zu können.
Ab Mondsee bis Bad Ischl ermöglicht ein Dreischienengleis (Normalspur und 760mm-Schmalspur) den Mischbetrieb zwischen moderner Regionalstadtbahn und den historischen SKGLB-Dampfschmalspurzügen. Ab St. Gilgen folgt die Trasse der ohnehin überbreiten Straße bis zum alten Bahnhof St. Wolfgang. Über Strobl und Weissenbach wird wieder die oberösterreichische Grenze erreicht.
Stadtbahn Bad Ischl
Die Einfahrt von Bad Ischl wurde vom Verein “S-Bahn Salzburg“, heute „Die Rote Elektrische“, in Verbindung mit dem Hochwasserschutz der Ischl vorgeschlagen. Die Stadtgemeinde Bad Ischl wäre eine andere Trassenführung lieber. Eine zufriedenstellende alternative Lösung wurde allerdings noch nicht gefunden. Bei einer Präsentation der „S5 Neue Ischlerbahn“ im Rathaus Bad Ischl, im Beisein von Dir.Dipl.-Ing.Dr.Dieter Ludwig, dem Vater des „Karlsruher Modelles“, schlug Bürgermeister Hannes Heide eine Weiterführung vom Ischler Bahnhof [Foto Denkmal] über die Esplanade bis zur Katrinseilbahn vor. Dies wäre eine echt straßenbahnmäßige Trassenführung, durch die Pfarrgasse, die sehr wohl möglich ist, wenn sich alle Bürger entlang der Strecke damit einverstanden erklären könnten.